5 mm LED: lichtdichtes Einhausen

Anleitungen für "hausgemachte" LED Projekte

Moderator: T.Hoffmann

Antworten
Benutzeravatar
gegendenstrom
Mini-User
Beiträge: 6
Registriert: So, 04.05.14, 10:05
Wohnort: Karnevalsepizentrum

Di, 06.05.14, 10:36

Hallo LED-Bastelfans,

Ihr fragt Euch, wozu das, was oben angekündigt wird, gut sein soll, nicht wahr? Für mich gab es zwei Anwendungen, in denen ich genau das benötigt habe: eine LED, die man nicht sehen kann. Die Eine war eine Schaltung, in der ein Optokoppler vorgesehen war, der jedoch nicht mehr erhältlich war; es handelte sich hier um eine Audioschaltung - einen einfachen, aber recht brauchbaren und schnell aufzubauenden Kompressor. Das Andere war der "Missbrauch" einer Flacker-LED, wie sie in diesen elektronischen Teelichtern zu finden sind, die man mittlerweile zu Spottpreisen angeboten bekommt. Schaltet man zu diesen LED eine weitere, normale LED parallel, so flackert Diese entgegengesetzt zur Kerzen-LED. Dumm nur eben, dass jene LED, die das steuert, dann noch immer zu sehen ist; prakisch hingegen, dass man für den eigentlichen Effekt nicht erst eine externe Schaltung aufbauen muss und die Kerzen-LED genügt. Ich habe diese Sache übrigens bereits mit allen möglichen, anderen 5-mm-Dioden getestet - sie klappt eigentlich immer.

Zur Sache:

Optokoppler mit LED/LDR sind mittlerweile wieder erhältlich, aber die Preise halte ich für unverschämt; ausserdem sehen die, trotz industrieller Fertigung, wie selbst gebaut aus - das kann ich schöner!

Wir benötigen, ausser einer popeligen, grünen LED mit "mattem" Gehäuse, wie man sie schon seit Jahrzehnten bekommen kann, einen LDR (lichtempfindlicher Widerstand) mit einem Maximaldurchmesser von 5 mm (und den gewünschten Widerstandswerten), etwas schwarze Bastelpappe und Schrumpfschlauch passenden Durchmessers, sowie am Besten einen brauchbaren 2-K-Kunstharzkleber; Superkleber sollte es aber auch tun.

Besondere Werkzeuge wären eine 9-mm-Spritzenkanüle, die man in der Apotheke bekommt und ein Locher

Zunächst empfiehlt es sich, die LED vorne plan zu schleifen; sie muss nicht wieder poliert werden - einigermaßen glattes Schleifen genügt. Dann klebt man den LDR auf die geplante Fläche und das Wichtigste ist fertig. Jetzt muss die Sache Lichtdicht werden. Günstigstenfalls möchte man die Anschlüsse auf nur einer Seite haben; hierzu werden die LDR-Beinchen an dem Konstrukt entlang nach unten gebogen und gegebenenfalls ebenfalls mit Kunstharzkleber daran fixiert (ich verwende den immer). Wir benötigen nun "Deckel" für die beiden Enden; es kommt die Bastelpappe zum Einsatz, aus der wir mit dem Locher zwei kleine, runde Scheiben ausstanzen. In die Eine davon bohren wir mit viel Gefühl und der Kanüle zwei Löcher für die Beinchen der LED, sodass die Pappscheibe nachher ziemlich zentral unter dem "Boden" der LED sitzt (fest kleben!). Die andere Ronde wird rückseitig auf den LDR geklebt. Von dem Schrumpfschlauch schneiden wir so viel (oder "wenig") ab, dass unten, an den vier Anschlussbeinen, nur wenig Überstand (ca. 1 mm) ist - LDR-seitig darf es etwas mehr sein. Wenn wir die Geschichte eingeschrumpft haben, sind wir fertig und das neue Bauteil kann verwendet werden. Perfektionisten vergiessen das Ende mit den Anschlüssen mit einer lichtundurchlässigen Masse (schwarzer Heisskleber), aber da das Teil auf einer Platine sitzen und Diese in einem Gehäuse eingebaut sein wird, muss das nicht sein; ohnehin haben wir bis hierhin bereits einigen Aufwand betrieben, der sich eigentlich nur für Hobbyisten lohnt.
Optokoppler
Optokoppler
Optokoppler2.png (139.53 KiB) 3599 mal betrachtet
Die rosa-türkis-UV-Flacker-LED:

Nein - Alles auf einmal geht wohl nicht. Vielleicht doch, aber ich hab's nicht ausprobiert. Die Flackerkerzen-LED wird so eingehaust, wie ich es oben mit dem Optokoppler beschrieben habe - nur ohne den LDR. Dann lässt sie sich bequem irgendwo ("unsichtbar") unterbringen, von wo aus sie mit der anderen LED, die flackern soll, parallel geschaltet wird. Wir benötigen nur einen Vorwiderstand! Ein Foto gibts hier nicht: man sähe ja ohnehin nüx!

"Schöner einhausen" oder der "Lichtfinger":

Ich habe mit Bohrmaschine/Dremel eine Messinghülse gefertigt (s.a. hier, nach dem "Wie?", nur ohne Schlitz: viewtopic.php?f=34&t=5584&p=184488#p184488), die etwas über die LED hinaus ragt, um u.U. einen LDR aufzunehmen. Wenn man dann nur die Enden mit Pappe und Schrumpfschlauch abdichtet, sieht es hübscher aus, als der oben beschriebene Optokoppler, doch es hat einen Nachteil: der mit der Messinghülse hat dann Anschlüsse an beiden Enden - es sei denn, man isoliert Jene des LDR, aber dann ist der optische "Ach, wie hübsch!"-Effekt auch wieder hin.

Der Lichtfinger ist bei Versuchen entstanden, den Abstrahlwinkel einer 5-mm-LED zu verringern. In erster Linie sieht er hübsch aus, aber ob er grossen technischen Nutzen bringt? Nun, bei mir tut er es, da er über eine Spiegelkonstruktion Audiosignale auf einer Mattscheibe sichtbar macht, als handele es sich um ein Oszilloskop (die Experimente sind viel versprechend, aber noch nicht abgeschlossen!). Generell lässt sich sagen, dass die Lichtverluste enorm sind und Abstrahlwinkel unter 8... 10° noch nicht erreicht wurden; leider gibt's da die Gesetze der Optik und die Physik lässt sich nun einmal nicht besch... Für Lichtpunkte von 3 mm Durchmesser auf ca. 3 cm Distanz genügt es aber. Vielleicht bringen kürzeste, vor die LED gesetzte Stückchen Lichtleitfaser etwas?

Was bisher geschah, war: einhausen der LED in eine Messinghülse (wie beschrieben), die am oberen Ende einen Stopfen aus schwarzem Kunststoff erhielt, in dessen Mitte eine Bohrung eingebracht wurde (Optimum zwischen 0,8 und 1 mm Durchmesser). Alle Teile wurden mit Bohrmaschine/Dremel hergestellt und zum Ende hin anpoliert - Hochglanz brauchte es nicht.
Lichtfinger
Lichtfinger
Ich hoffe, dass ich nix vergessen habe und etwas halbwegs Interessantes habe liefern können; insofern wünsche ich viel Spass und Erfolg, sofern Jemand Etwas nachbauen wollen sollte und verbleibe mit freundlichem Grusse


Rio
Zuletzt geändert von gegendenstrom am Mi, 07.05.14, 15:32, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
R.Kränzler
Moderator
Beiträge: 1700
Registriert: Mo, 26.11.07, 08:49
Wohnort: Haigerloch

Mi, 07.05.14, 11:57

Zuerst dachte ich: Was für ein Roman ist das denn?
Aber gut beschrieben für einen, der so etwas nachmachen will. Das hat ein paar Sternchen verdient.
Vielleicht würden 1 - 2 Fotos das Ganze etwas auflockern und mehr zum Lesen animieren.
Benutzeravatar
gegendenstrom
Mini-User
Beiträge: 6
Registriert: So, 04.05.14, 10:05
Wohnort: Karnevalsepizentrum

Mi, 07.05.14, 15:41

Halli-hallo, lieber Mod,

danke dir für deine positiv-konstruktive Kritik, die ich sogleich beherzigt habe; ich hoffe, dass die Sache nun interessanter und eindeutiger ist. Der im Text zu findende Link/Hinweis auf meinen anderen Beitrag dürfte noch etwas mehr Erklärung bieten, wenn es ums Handwerkliche geht - auch diesen Beitrag habe ich mit Bildern ergänzt. Zwar sind die von mir behandelten Themen nicht top aktuell, aber wenn man nach so Etwas googelt, findet man (fast) nur Mist. Da habe ich eben gedacht: "schreib' mal selbst etwas Passendes, etwas, das du heraus gefunden hast und das funktioniert"... nun. Noch einen freundlichen Gruss von mir - bis denne :)

Rio
Antworten