Hilfe bei Indirekte Beleuchtung mittels LED-Strips

Hier werden Fragen zu LED-Grundlagen beantwortet...

Moderator: T.Hoffmann

Alexus
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Di, 13.05.14, 16:47

Hallo Achim H,

keine Sorge, ich nehme es nicht böse auf. Ich weiß ja selber, dass ich in der Hinsicht noch nicht die Kenntnisse verfüge. Die ganze Elektrik werde ich nicht selbst anschließen, dies wir dann mein Vater machen, der von Elektrik Ahnung hat. Nur leider kennt er sich mit den LED-Leuchtmitteln nicht aus und weiß auch nicht was man da beachten muss. Deshalb informiere ich mich dann im I-Net bzw. Forum. Zum Glück gibt es solche Foren wie diesen hier wo einem kompetent geholfen wird. Positiver Nebeneffekt, ich lerne auch was dabei. :-)

Also das mit den 7 Spots an einen Trafo lass ich dann lieber. Ich werde diese dann wie folgt anschließen:
3 mitgelieferte Trafos
1 x 2 Spots an einen Trafo => 12 Watt; 34,29V
1 x 2 Spots an einen Trafo => 12 Watt; 34,29V
1 x 3 Spots an einem Trafo => 18 Watt; 51,43V

2 zusätzliche Trafos für die zwei einzelnen Spots
1 x 1 Spot an einem Trafo => 6 Watt; 17,14V
1 x 1 Spot an einem Trafo => 6 Watt; 17,14V

Die 7 Spots sind dann somit auf 3 Trafos verteilt, dass müsste ja gehen.
Für die zwei einzelnen Spots muss ich mir dann noch zusätzliche Trafos besorgen. Hier muss ich darauf achten, dass jeweils mind. 6 Watt und mindestens 18V DC vom Trafo geleistet werden kann, richtig? Würde ein Trafo mehr Volt leisten, z.B. 34V, wäre das schlimm oder muss man die Trafos zu einem bestimmten %-Satz auslasten, z. B. mit mindestens 70% der max. Last.

Wie sieht es mit der Zuleitung von der Verteilerdose zu den Trafos aus, sollten die Kabel wirklich nicht länger als 2 Meter sein oder spielt das keine Rolle? Von der Abzweigdose bis zum Trafo wärend das bei mir ca. 3 - 3,5 Meter. Würden hier 0,75mm² Kabel ausreichen (diese Angabe habe ich auf manchen Trafos gesehen)?

Vielen Dank schon mal und wie gesagt, das Anschließen übernimmt jemand anderer. :-)

Gruß Alexus
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Achim H
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Di, 13.05.14, 20:11

Wie sieht es mit der Zuleitung von der Verteilerdose zu den Trafos aus, sollten die Kabel wirklich nicht länger als 2 Meter sein oder spielt das keine Rolle?
Die Leitungswege vom Netzgerät zu den Leuchtmittel sollte stets so kurz wie möglich sein. Das Kupfer im Kabel bewirkt einen Widerstand. Dieser Widerstand bewirkt seinerseits einen Spannungsabfall im Kabel (abhängig von der Höhe des Stroms, der durch diesen Leiter fließt. Ohmsches Gesetz: IxR=U).

Insbesondere bei solchen Produkten, die für eine Festspannung (zum Beispiel 12V) vorgesehen sind, kann man eine verminderte Spannung am Ende des Kabel so gar nicht gebrauchen. Wenn die Netzleitung zum Schaltnetzgerät länger ausfällt und dort etwas Spannung abfällt, dann macht das gar nichts. Schaltnetzgeräte funktionieren dann immer noch.

Bei solchen Produkten, die einen Konstantstrom benötigen, ist der Spannungsabfall im Kabel nicht ganz so tragisch. Die Konstantstromquelle liefert einen konstanten Strom und erkennt selbstständig, wieviel Spannung geliefert werden muss. Einen Spannungsabfall im Kabel wird dem Leuchtmittel zugerechnet, wodurch die Konstantstromquelle etwas mehr Spannung liefern würde. Aber nur soviel mehr, dass es letztendlich für das Leuchtmittel reicht. Auf deutsch: Leitungswege dürften auch etwas länger sein. Aber auch hier gilt: Leitungswege vom Netzgerät zu den Leuchtmitteln immer so kurz wie möglich. Das Netzkabel darf länger sein.
wäre das schlimm oder muss man die Trafos zu einem bestimmten %-Satz auslasten, z. B. mit mindestens 70% der max. Last.
Der Ausgangsspannungsbereich einer Konstantstromquelle muss zum Leuchtmittel passen. Die Konstantstromquelle hat ihren höchsten Wirkungssgrad, wenn diese kurz vor dem Maximum betrieben wird, also wenn die Summe der angeschlossen Leuchtmittel fast die maximale Spannung erreicht, die die Konstantstromquelle noch liefern kann. Wenn die Summenspannung der angeschlossenen Leuchtmittel etwas geringer ausfällt, verschlechtert sich nur der Wirkungsgrad des Konstanstromquelle etwas, schaden tut es aber nicht.
Von der Abzweigdose bis zum Trafo wärend das bei mir ca. 3 - 3,5 Meter. Würden hier 0,75mm² Kabel ausreichen (diese Angabe habe ich auf manchen Trafos gesehen)?
Der Leiterquerschnitt des Kabel ist abhängig
- von der Strecke, die überbrückt werden muss,
- dem Strom, der durch den Leiter fließt und
- der Spannung, die auf dieser Strecke abfallen darf.
Für 3,5m und einem Strom von 350mA reichen auch 0,5mm² oder 0,25mm².
Dicker darf das Kabel immer sein, nur eben nicht dünner.
Alexus
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Mi, 21.05.14, 14:43

Hallo Achim H,

vielen Dank für die Erklärung. Ich glaub jetzt habe ich alles notwendige verstanden.

Bin mal gespannt wie alles am Schluß aussehen wird. :-)

Gruß
Alexus
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Do, 27.11.14, 11:28

Hallo zusammen,

erstmal allen Vielen Dank für die ganzen Erklärungen und Gedult. Ich habe jetzt alles fertig und ich muss sagen es sieht für mich sehr gut aus.
Wenn es jemanden interessiert wie mein Vorhaben am Schluß aussieht, kann ich gerne paar Bilder hier reinstellen.

Ein Problem ist jetzt bei mir aber doch noch hinzugekommen. Deshalb wende ich mich wieder hier an das Forum. :-)

Ich habe mir für mein Bad neue Möbel gekauft die auch mit einfarbigen LED-Streifen beleuchtet sind (Herstellerseitig schon eingearbeitet). Am Spiegelschrank und Unterschrank sind ca. 5 Meter LED-Streifen angebracht und an dem Hängeschrank ca. 75 cm. Es sind zwei Trafos verbaut, einmal am Spiegelschrank der die LEDs am Spiegelschrank und Unterschrank versorgt (max. 30 Watt Trafo) und einer am Hängeschrank (max. 15 Watt Trafo) der nur diesen Versorgt. Jetzt habe ich mir gedacht, ich kaufe mir einen stärkeren Trafo (48 Watt) damit ich alle von einer Stromquelle versorgen kann, da beim Hängeschrank sonst keine Möglichkeit da ist ihn mit Strom zu versorgen. Das Kabel von dem letzten LED-Streifen im Unterschrank bis zum Hängeschrank beträgt ca. 4 Meter. Der 48 Watt Trafo müsste an sich ja reichen. Was ich nicht bedacht habe bzw. aus welchen Gründen auch immer vergessen habe ist, dass nach 5 Metern LED-Stripe neu eingespeist werden muss. Was ich jetzt auch an der Helligkeit der Streifen gemerkt habe.

Daher meine Frage, gibt es für einfarbige LED-Streifen auch Verstärker? Ich würde diesen dann zwischen den letzen LED-Streifen des Unterschranks und dem ersten am Hängeschrank hängen.
Falls nicht, kann ich auch einen RGB-Verstärker verwenden?
Oder kann ich das ganze überhaupt vergessen da nicht machbar?

Vielen Dank euch schon mal.

Gruß
Alexus.
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R.Kränzler
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Do, 27.11.14, 14:51

Verlege doch einfach parallel zum ersten Streifen ein Kabel zur Versorgung des zweiten Streifens.
Alexus
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Di, 02.12.14, 14:20

Hallo R. Kränzler,

sorry für die späte Rückmeldung. Hatte zur Zeit viel mit meinem Auto zu kämpfen. :-)

Also ein paralleles Kabel kann ich nicht verlegen bzw. würde ich ungern, da ich es sonst auf den Fliesen per Kabelkanal machen müsste. Das sieht dann nicht so gut aus.

Die LED-Streifen meiner Badmöbel sind folgend aufgebaut:
Oben auf dem Spiegelschrank liegt der Trafo (48 Watt). Von da aus geht ein Kabel zu einem Verteiler (War schon dran). Von da gehen dann Kabel ab zu den LED-Streifen im Spiegelschrank und im Unterschrank. Insgesamt sind es dann ca. 5 m LED-Streifen.
Der Hängeschrank hatte eigentlich einen eigenen Trafo, aber da ich nicht so weit gedacht habe, habe ich jetzt keine möglichkeit die LED-Streifen dort zu bestromen wo er hängt. Der LED-Streifen am Hängeschrank ist nicht ganz 1m lang.

Aber du bringst mich gerade auf eine Idee.
Ich habe in dem Kabel welches ich in der Wand verlegt habe (Verbindung zwischen Oberschrank und Unterschrank) noch eine Ader frei. Diese könnte ich ja an den Trafo hängen, damit ich hier ein Plus direkt vom Trafo zu den LED-Streifen im Hängeschrank habe. Das Minus welches dann vom Hängeschrank zurück geht, verbinde ich mit dem Minus welches vom Unterschrank wieder zum Trafo geht. Hier mal eine kleine Skizze um es zu verdeutlichen. Würde das so gehen wie ich es skizziert habe?

Ich hoffe ich habe es einigermaßen verständlich erklären können. :-)

Ach ja, das ganze ist 12 V.

Vielen Dank schon mal.
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R.Kränzler
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Mi, 03.12.14, 10:32

Daher meine Frage, gibt es für einfarbige LED-Streifen auch Verstärker? Ich würde diesen dann zwischen den letzen LED-Streifen des Unterschranks und dem ersten am Hängeschrank hängen.
Falls nicht, kann ich auch einen RGB-Verstärker verwenden?
Oder kann ich das ganze überhaupt vergessen da nicht machbar?
Woher würde der Verstärker seine Stromversorgung bekommen? Da müssen zwei Leitungen von Plus-Minus vom Netzteil hin, daher mein Vorschlag diese Kabel parallel zu Leisten oder wo auch immer direkt zum Hängeschrank.
Zu Deinem Bild:
Wenn Du das Minus so anschließen kannst, warum dann nicht auch das Plus?
Borax
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Mi, 03.12.14, 10:45

Würde das so gehen wie ich es skizziert habe?
Vorausgesetzt ich interpretiere die Skizze richtig: Ja. Besser als jetzt wäre es auf alle Fälle. Du sparst (bzw. reduzierst) so wenigstens den Widerstand auf der Plus-Leitung. Derjenige auf der Minus-Leitung bleibt so natürlich erhalten. Auf eine wirklich gleichmäßige Helligkeit kommst Du so noch nicht. Hier wäre die einzige Möglichkeit mit den gegebenen Umständen (2 getrennte Plus-Leitungen aber nur eine gemeinsame Minus-Leitung) eine erhöhte Spannung am 48W Trafo (z.B. 12.5V) die über die lange Plus-Leitung direkt zu dem LED-Streifen geht, und zwischen die 'kurze' Plus-Leitung und LED-Leiste ein kleiner Widerstand, der die zusätzlichen 0.5V verbrät (ob die 0.5V 'passen' und welcher Widerstand erforderlich wäre, kann nur nach einer Messung der momentan anliegenden Spannungen und Ströme berechnet werden).
filzrakel
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Sa, 13.12.14, 08:34

Hi....
Ich habe vor einem Jahr ein gleiches Projekt umgesetzt......
Es ist hervorragend gelungen dank einer sehr ausführlichen Beschreibung hier im Netz......
(Man sollte 10min zum Lesen Zeit haben).....Es wird aber in mehreren Schritten alles erklärt zur idealen Indirekten Beleuchtung mit Led Strips.....
Ich hatte lange gesucht, das war mit Abstand die beste Beschreibung zur Umsetzung die ich finden konnte.....
viel Erfolg
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