>>> viewtopic.php?f=37&t=429
Ich habe den großen Pflanzenthread komplett durch genommen + würde hier neben einer Zusammenfassung aktuelle Erkenntnisse hier zusammen stellen. Es hat sich ja ein wenig Verändert auf dem LED Markt. Zum Thema Aufzucht mit LEDs findet man bei Youtube mittlerweile sehr viele Videos. U.a. auch Vergleiche von Unterschiedlichen Farben parallel.
Erstmal allgemein zur benötigten Wellenlängen für das Pflanzenwachstum (die "Maxima"):
~ 450 nm ("deep blue" / "royal blue")
~ 660 nm ("hyper red")
Ebenfalls bei einigen Pflanzen zu bestimmten Zeiten benötigt:
730 nm ("far red")
Dieses wird u.a. zum "Tagesende" dazu geschaltet (bisher etwas von 10-15 Min aus diversen Quellen raus gelesen, was wohl den Sonnenuntergang simulieren soll). Dies soll die Dunkelphase verkürzen (um bis zu 2 h) da es den Beginn der "Verarbeitung" in der Dunkelphase beschleunigt, welche im Normallfall erst etwa zwei Stunden nach der Abschaltung der LEDs beginnt.
Hier ein paar Grafiken bzw. allgemeine Information zur Lichtabsorption auf englisch:
http://hyperphysics.phy-astr.gsu.edu/hb ... igabs.html
Eine Seite auf deutsch zur Fotosynthese:
http://www.guidobauersachs.de/bc/photosynthese.html
Zusammenfassung aus dem Ursprungsthread:
15.05.2006 (John .S): "Durchleuchtet wurden die Blätter einmal mit einem Cluster aus 9 blauen 460nm Leds und 4 Roten mit 625-630nm Wellenlänge. Und einmal mit einem Cluster der Wellenlänge 540nm. "
25.09.2006 (faleX): "Chlorophyll B ist das unserer Landpfanzen. Wie du erkennst werden nur rotes und blaues Licht absorbiert, kein UV. Daraus zieht die Pfanzen also ihre Energie"
10.10.2006 (Haifischfutter): "Übrigens beeinflusst bei einigen/Vielen Pflanzen UV-A(380-315nm)die Farbe und den Geruch" - "Pflanzen bauchen bei 10-12h Beleuchtung ca. 1000-2000 Lux"
06.11.2006 (John.S): "Davon sind 128 Stunden Blau 465nm 72Leds 7000mcd 25° mit je 15ma betrieben. die Restlichen 72 Stunden mit Rot 615-624nm 88 Stück 12000mcd 20° und auch mti je 15ma pro Strang betrieben.
Was ich gemerkt hab ist dass die Pflanzen fast sofort in die höhe geschossen sind als ich sie nur mit roten Licht bestrahlt habe,nach einem Tag sind sie einige cm gewachsen"
"Jetzt wird sie mit meiner neuen Lampe beleuchtet die auf die Fläche ca 1950 Lux liefert,müsste genug sein für ein gutes Wachstum"
19.11.2006 (John.S): "Die Chillie Pflanze ist nun 8 Tage alt und wird 5 Tage davon mit der weißen Lampe beleuchtet mit gut 30.000 Lux weil sie knapp unter der Lampe steht.
Davor hat ein Cluster aus 9 450nm Leds mit 6000mcd und 25° Abstrahlwinkel und 4 Roten 20° 12000mcd 625nm die Pflanze angeleuchtet,Abstand ca. 4cm."
29.11.2006 (John.S): "Wie du an meinen Letzten Test sehen kanst wachsen die Pflanzen mit einem durchgehenden Spektrum bei weitem besser als nur mit Rot und Blau. Natürlich habe ich deutlich mehr Lumen aber nicht so viel mehr wie der Wuchsunterschied beträgt. Die Löwenzahnplanze wächst dermassen schnell,sie "produziert" ungefähr alle 2 Tage ein Blatt und die sind locker 4-5 mal so gross von der Blattfläche wie die die Blätter vorher." ... "Ich würde sagen kauf dir lieber 6 weiße K2 eine Royalblaue und eine Rote"
13.12.2006 (John.S):
Royalblau+Rot im Vergleich zum Wirkungspektrum der Photsynthese: 15.12.2006 (John.S): "Ich würde 2 Rote und eine Blaue nehemn weil es schon ausreicht um die Pflanzen sehr buschig zu bekommen. Das sind dann mindestens 33% blaues Licht. Ab einer gewissen Anzahl an blauen Photonen wird die Pflanze nicht mehr buschiger.
ote Leds brauchen ausserdem weniger Energie, die roten Photonen geben aber für die Photosynthese gleich viel Energie wie Blaue ab.
Es wird wenn ich mich nicht irre immer pro Photon egal welcher Farbe immer soviel Energie genutzt wie die paar Chlorophyllmoleküle Reaktionszentrum in den Lichtsammelkomplexen als Absorptionswert haben.
Also Photosystem 1 hat 680nm oder 1,82ev pro Photon und Photosystem 2 mit 700nm 1,77ev Energie.
http://de.wikipedia.org/wiki/Licht
Kurz gesagt jedes Photon was absorbiert wurde liefert gleich viel Energie obwohl Blaue ca. doppelt soviel haben wie Rote.
Die überschüssige Energie verpufft einfach. Also brauchen wir möglichst viel rote Leds wie möglich."
02.01.2007 (John.S): "Die Pflanze kriegt jetzt ca 90000 Lux von der neuen Lampe"
26.01.2007 (Ice-Man): "Was das Rote licht angeht, klar brauchen pflanzen unbedingt rotes licht ohne das Blühen die nicht, oder wen nur sehr gering. Ist ja der wirklichkeit nach empfunden, je nach Jahreszeit und die Lichtfarbe die sich bei der erde stellung zu Sonne ändert und dann das licht durch die Atmosphäre jeweils anders Wiedergegeben wird.
Z.b. Sommer blaues licht, geringer weg durch die atmosphäre Spätsommer, herbst, frühling.... langer weg durch die Atmosphäre rotes licht. "
01.02.2007 (John.S): "Zur Zeit sind da nur 12 Cree XR-E mit je 140 Lumen. Bald kommen da noch 4 rote K2 mit je 100 Lumen und 2 Royalblaue mit je 480mw. Beleuchtungsstärke beträgt laut den Rechner hier 32732 Lux mit den 12 Cree Leds"
07.02.2007 (Muphynn): "
ich plane gerade die Chilizucht und habe folgenden Aufbau im Sinn:
3x K2 Royalblau
2x K2 Rot
1x K2 Weiß"
27.02.2007 (Regnar Roeck): "Auf jeden Fall einen Blick wert ist auch das Deutsche Patentamt mit seiner Suchfunktion. Rot/Blau in einem Verhältnis 1:4 bis zu 1:10 scheint bei den meisten zur Zucht von Pflanzen vorgesehen LED-Pflanzlichter vorzuherrschen. Dort geht man also davon aus, dass das Anregen der Maxima im Absorptionsspektrum zum Wachstum ausreicht. Leider ist in keinem von mir gefundenem Text irgendwo die Rede von der Qualität des Endprodukts - der Frucht - sei es nun Soja, oder Tomaten."
17.03.2007 (John.S): "Es kommen 6 Cree XR-E mit 130 Lumen je Led und 6500-6700K und 3 K2 Rot mit je 75 Lumen bei 627nm. Beleuchtungsstärke wird ca 65KLux bei 10cm Entfernung betragen."
27.03.2007 (TakeOff): "A Lichtreaktion: Energieumwandlung - Lichtenergie in chemische Energie. B Dunkelreaktion: Substanzumwandlung (CO2 in organische Energie). Also d.h. die Fotosynthese findet zum Teil nicht nur mit Licht statt."
22.05.2007 (John.S): "Hier meine Chilipflanze.Da bei uns in den letzen 2 Wochen kaum Sonne da ist steht sie unter der Ledlampe mit je 8 Cree XR-E,4 Royalblau K2 290mw@350ma und 3 K2 Rot. Alle Stränge werden mit je 700ma betrieben. Macht also insgesamt ca 1400 Lumen aus den weißen und roten Leds und dazu noch ca. 2W Lichtleistung durch die Royalblauen K2."
25.05.2007 (John.S): "Wichtig zu wissen ist übrigens dass ein Zuviel an rotem Licht zu Vergeilung also übermässigem Längenwachstum führt. Bei Zuviel Blaulicht und zu wenig Rot wird die Pflanze extrem buschig und wächst schlecht in die Höhe.
Das war die Theorie,jetzt die Ergebnisse meiner Praxistests:
Weiße Led alleine:überraschend gutes Wachstum wenn man bedenkt dass der rote Bereich bei kaltweißen led sehr spärlich vorhanden ist.
Weiß+Royalblau:Besseres Wachstum aber das lag wohl daran dass insgesamt mehr Licht vorhanden war da kaltweiße Leds schon sehr viel Blau emittieren.
Weiß+Rot:Sehr gutes Wachstum,deutlich besser als bei nur kaltweißem Licht!
Weiß+Rot+Royalblau:Nochmal etwas besser als bei Weiß+Rot.
Alle Ergebnisse setzen natürlich eine hohe Beleuchtungstärke von min. 20000Lux,je nach Spektrum.
18.08.2007 (Domattn): "Bei Tomaten, Chilie und Kopfsalat habe ich gute Ergebnisse mit einer Lampe aus folgenden LED's erzielt: 6 x K2 Königsblau @ 1A / 24V 2 x K2 Rot und 4 x Cree XR-E 7090 P4 weiß @ 700mA / 24V"
19.08.2007 (John.S): "ch würde ungefähr genauso viele Royalblaue wie warmweiße nehmen und dann vllt noch ein viertel oderso Rote. Hängt auch teilweise von der Pflanze etc ab. Jungpflanzen mit wenig Blattmasse brauchen vor allem blaues Licht bei 450-455nm also fast perfekt Royalblau.Den diese Wellenlänge wird von allen anderen am besten absorbiert,das ist sehr wichtig wenn die Pflanze sehr wenig Blattfläche hat zum Licht auffangen dass alles was die Blätter trifft auch genutzt werden kann"
19.01.2008: (John.S): "Momentan führe ich einen Langzeittest mit ausführlicher Dokumentation durch inwiefern sich Leds für die Pflanzenaufzucht eignen.
Ein Unterkapitel dreht sich um die Beleuchtung mit monochromatischem Licht vs. kontinuirliches weißes Spektrum.
Als Gegner treten einmal weiße Cree XR-E gegen rote und Royalblaue XR und XR-E an.
Die Lichtmenge,also die Anzahl der Photonen die die Pflanzen erreichen sind fast exakt die selben.Wobei jedoch bei den weißen leds ein nicht kleiner Teil im Grünen liegt und so die Testplanze schlechter wachsen müsste als unter den R+RY Leds.
Die Luftemperatur (25°C), die Wasser und Düngermenge sind bei beiden Pflanzen auch gleich.
Jetzt aber nur 4 Tage nach dem Keimen sieht man aber schon einen grossen Unterschied und zwar zugungsten der weißen Leds!
PAR ist bei der Weißen 76,035W/m² und bei der R+RY 72,688W/m².
PPFD ist bei Weiß 337,8375µmol/s/m² und bei R+RY 327,775µmol/s/m².
Hier die besagten Pflanzen,links weißes Licht,rechts Rot+Royalblau.
Die unter weißem Licht hat grössere Blätter die aber heller sind.Dazu wächst sie auch nicht so buschig.
Die unter Rot+Royalblau ist eher kompakter und hat blau-violettverfärbte Blätter was wohl heisst dass sie zuviel Licht bekommt
21.01.2008 (John.S): "Vllt ist es auch Tiefrot wovon die Weißen auch etwas abstrahlen.
Die Roten strahlen ja ab ~670nm überhaupt nichts mehr ab während die Weißen noch bis über 750nm emittieren"
08.02.2008 (Zaungast): "Was mir zum Thema Chlorophyll vom Lesen im Kopf blieb, sind besonders die einzelnen
roten Wellenlängen und ein paar Details dazu wie sie Zusammenwirken.
P640, P660, P680, P720. Bei ca 650nm liegt ein allgemein bekanntes Optimun der Absobtion. Die Effektivität der P's die unter 680nm liegen, wird durch vorhandensein von 680nm um ca 20-30% erhöht. Allerdings wandelt sich das P680 bei Aktivität, also bei Beleuchtung um zu P720. Das kann zumindest wohl teilweise auch durch einstrahlung von Licht mit 720nm
zurückgewandelt werden zu P680. Vollständiger Abbau = Rückwandlung wohl aber nur bei genügend langer Dunkelheit.
Zum Blau ist noch zu sagen, daß hoher Anteil von hellblau bei ca. 460 nm zur Reduzierung der Photosynthese führt. Es wird Energie von den anderen Wellenlängen abgezogen und in Wärme umgesetzt.
Zum Blau ist noch zu sagen, daß hoher Anteil von hellblau bei ca. 460 nm zur
Reduzierung der Photosynthese führt. Es wird Energie von den anderen Wellenlängen abgezogen und in Wärme umgesetzt.
Mag evtl. an einer Anpassung von Pflanzen an Höhenlagen liegen wo mehr Blau
vorhanden ist und dazu weniger Wärme, aber gleichzeitig auch Wind, der ebenfalls
die Pflanze sonst auskühlt.
Die "Quasiinformation" genug Blau = freier Himmel, veranlaßt Pflanzen zum Breitenwachstum. Es ist eigentlich nur sehr wenig Blau nötig für diese phototrope Reaktion. Zuviel, und auch noch NICHT im wirklich nützlichen Bereich ab ca. 450nm zu Violett hin liegendes Licht, führt dann auch zu Verfärbungen der Blätter.
Das die ganzen Experimente mit den eigentlich unpassenden hellroten (<630nm) Led's doch recht gut aussehen liegt daran, daß Licht im orangen Bereich wesentlich zur Produktion von Chlorophyll beiträgt. Chlorophyllsynthese
08.02.2008 (John.S): "Die gängige Erklärung für das buschige Wachstum ist eher der das Blaues Licht von allen Wellenlängen am besten absorbiert wird(Durch starke Überlappung der Absorbtionsmaxima im Blauen von Chlorophyll a&b und dazu noch etwas Carotin) sodass wenn eine Pflanze von Anderen überragt wird diese Blau am meisten rausfiltern und diese so merkt dass sie höher wachsen muss um diese wiederrum zu überragen.
Hmm das sehe ich nicht so,die Photosynthese Kurve erreicht bei 430nm etwa ihr Maximum, Beispielsweise emittieren Leuchtstoffröhren ihr Blau bei etwa 434nm und Pflanzen wachsen unter dem Licht ganz hervorrangend.
Zu erwähnen wäre da die 865er Röhren.
Soweit ich weiss rührt die Verfärbung wirklich davon her dass die Pflanzen zuviel Licht kriegen als sie verarbeiten können.Da Violett-Blau und Rot eben am meisten zur Photosynthese Beitragen belasten diese Wellenlängen foglich die Chloroplasten am meisten wenn die Lichtstärke zu hoch wird.
Also das ist nicht ganz korrekt,die Chlorophylsynthese ist abhängig von der Beleuchtungstärke.Kriegt eine Pflanze wenig Licht also wenig Photonen pro Fläche dann braucht die Pflanze auch weniger Chlorophyldichte um diese Lichtmenge aufzufangen. Die Blätter sind also eher gelblich.
Du hast aber insofern recht dass hellrot eher schlecht absorbiert werden kann,aber wenn eine Pflanze viele Blattschichten hat ist das auch nicht weiter schlimm.Siehe auch die Natriumdampflampen die bei diesem Licht strahlen."
15.02.2008 (Zaungast): "Bei dem Bereich um 460nm handelt es sich um eine Anregung des Carotin die wohl zwei
Funktionen hat. Bei geringem Licht wird Energie offenbar auf die Chlorohylle übertragen. Bei Starklicht überträgt sich Energie auf das Carotin, und wird als Fluoroszenz und als Wärme abgestrahlt.
Das Abstrahlen wird als Lichtschutzfunktion betrachtet. Ich sehe aber dabei noch einen anderen möglichen Effekt. Erwärmung könnte zur Förderung von Verdunstung und damit auch zum Nachziehen von Wasser bzw. Nährstoffen aus dem Boden beitragen. Offenbar sind auch noch nicht alle Vorgänge in Pflanzen bis in's letzte Detail erforscht."
20.02.2008 (John.S): "Also ich hab jetzt noch etwas in unserer Uni Bibliothek gelesen und verstehe es so dass die Pflanze einmal Crytochrom und Phytochrom hat.
Chryptochrom absorbiert blau bei ~460nm, regelt die innere Uhr der Pflanze und sorgt für einen buschigen Wuchs.
Phytochrom gibt es in 2 Varianten in der ersten die "hellrot" absorbiert und zwar bei 660nm und dann in die zweite Variante übergeht die bei 730nm absorbiert.Fällt auf die zweite Variante dunkelrotes Licht wandelt sich das Chryptochrom sich wieder in die Variante 1 um.
Die Variante 1 wirkt in der Hinsicht dass sie der Pflanze signalisiert dass sie unter freiem Himmel steht weil Strahlung der Wellenlänge 660m sehr gut von Blättern absorbiert wird. Die Pflanze bleibt also buschig. Erreicht sie dagegen nur Rot der Wellenlängen weit unter 660nm oder der Wellenlänge 730nm ist das wohl ein Zeichen das sie von anderen Pflanzen überwachsen ist da beide Spektralbereiche von Blättern sehr schlecht absorbiert werden.
So meine Lampe aus den Royalblauen und den roten Leds strahlte sehr viel Blau und Rot ab,aber nur Rot der Wellenlänge 627nm, 660nm kamm auch etwas vor und da das Phytochrom fürs hellrot ja nicht nur bei 660nm sondern auch etwas drunter absorbiert reicherte sich die Version 2 an die der Pflanze signalisiert dass sie buschig wachsen soll.
Den die roten leds emittieren bei 730nm überhaupt nichts mehr.
Obwohl die Pflanze also eigentlich genug Licht kriegte konnte sie es wohl einfach nicht verwerten da das Signal zum buschigen Wachstum wohl so stark war dass es das ganz Wachstum behinderte. Das war dann also zuviel Licht für die Bedürfnisse der Pflanze weshal sie die Anthrocyane bildete um sich zu schützen. Oder dass die Blätter der Pflanze dunkelgrün waren. http://de.wikipedia.org/wiki/Phytochrom
Das ist jetzt meine Erklärung. Das erklärt auch wieso so viele Versuche mit blauen und roten Leds eher schief gingen,abgesehen davon dass die 5mm Leds in den den Test von anderen Leuten bescheidene Lichtmengen lieferten."
03.11.2008: (John.S): "Ob das Tiefrot der Q5 ausreicht hängt natürlich davon ab in welcher Anzahl du die roten bzw. weißen Leds hast. Aus Erfahrung kann ich aber sagen dass 1 rote XR auf 8 kaltweiße XR-E P4 schon zu viel ist.
Am Anfang war mein Wissen noch nicht so gross, ich wusste nicht dass die Wellenlänge nicht so kritisch ist sondern die Lichtmenge. Die scharfen Spektren wo man die Absorbtionspeaks nm genau ablesen kann sind allesamt mit Chlorphyllösungen gewonnen. In der Realität also in Pflanzenblättern sind die Asborptionsmaxima stark verwischt sodass im ganzen Bereich 400-700nm PS stattfindet. Selbst bei grünem Licht, zwar nicht so gut mit ~37% Minimum aber immerhin!
Der Ansatz mit den richtigen Wellenlänge macht zwar noch Sinn aber eben nicht mehr wenn die nötigen Leds schlechten Wirkungsgrad haben"
24.08.2009 (John.S): "Man muss bei zusätzlichen monochromatischem Rot darauf achten, dass man es mit Nahinfrarot bei ~730nm Wellenlänge ausgleicht. Bei zusätzlichem Blau ist das eigentlich nicht nötig, zumindest konnte ich nie irgendwelche Beinträchtigungen des Wachstums feststellen. Meine Chilis haben unter ~14000K Farbtemperatur hervorragend geblüht und das ist eigentlich schon eine enorm hohe Farbtemperatur für Landpflanzen."
26.02.2010 (John.S): "Aufjedenfall hatte ich teilweise an die 10000K Farbtemperatur und höher, und die Chili blühte was das Zeug hält. Die Aussage, das mehr Rot gleich bessere Blüte ist, habe ich bischer auch nur in Hanfforen gelesen, in keiner wissenschaftlichen Publikation und schon gar nicht Lehrbuch. Von daher halte ich das für Quatsch. Das sieht man schon daran, dass Chili zum Beispiel im Frühling-Sommer blüht, wo die Farbtemperatur des Sonnenlichtes ihr Maximum erreicht. Wieso sollte man da jetzt mehr rot geben?
Rot hat aber den Vorteil, dass es pro Photon weniger Energie enthält, sodass eine rote Led mit selber Strahlungsleistung mehr Photonen abstrahlt. Leider verkehrt sich das in der Praxis ins Gegenteil, da rote Leds sehr schlechte Wirkungsgrade haben. Speziell die Luxeon, die nicht mehr Licht abstrahlen als eine rote XR, dafür aber gleich mal eine 1V höhere Flussspannung haben als die Cree und andere rote Leds."
26.02.2010 (Loong): "Ich auch. Die Sonne richtet ihr Spektrum ja auch nicht nach dem Entwicklungsstand der Pflanzen aus. Für die Blühinduktion spielen andere Faktoren eine weit gewichtigere Rolle als die Zusammensetzung des Lichts: Die Länge der ununterbrochenen Dunkelphase, Umgebungstemperatur und Alter der Pflanze.
Wenn es nur darauf ankommt, den Pflanzen möglichst viel "Wuchslicht" zur Verfügung zu stellen, kommt man mit einer Mischung aus roten und blauen LEDs am weitesten. Weiß kann man getrost rauslassen, das ist nur für den Betrachter und vermindert die effektive Wuchslichtausbeute. Eine Mischung aus Cree XP-E Royal Blue und Red (jeweils höchstes Binning) im Verhältnis 2:5 kommt auf eine Wuchslichtausbeute, welche die herkömmlicher Lampen um den Faktor Anderthalb übertrifft. Ich hab mir 'n Excel-Sheet gestrickt, das mir die Wuchslichtausbeuten wählbarer LED-Kombinationen errechnet. Im kommerziellen Pflanzenbau macht man sich das inzwischen zunutze und es gibt entsprechende LED-Gewächshausbeleuchtungen zu kaufen, die sich aufgrund der Stromersparnis bald amortisieren."
04.03.2010 (John.S): "Nochmal was zu den Led Farben. Loong meint, dass rote und blaue ein gutes Spektrum abgeben würden. Das stimmt, rot und blau wird hervorragend von Pflanzen aufgenommen, aber ein perfektes Spektrum ist lange nicht das Einzige, was zählt. Wie ich schon erwähnt habe, haben rote Leds sehr schlechte Wirkungsgrade und das relativiert einfach alles. Die Physik kann man nunmal nicht überlisten.
Rote Leds haben nicht nur ansich schlechtere Wirkungsgrade, sondern materialbedingt viel stärkere Einbussen im Wirkungsgrad, bei steigender Temperatur. Eine Weiße Led kann man mit wenig technischen Aufwand problemlos unter 50-60°C Chiptemperatur halten und damit den Wirkungsgradverlust im niedrigen, einstelligen Bereich halten.
Eine rote Luxeon K2 hat 0,71% Wirkungsgradverlust, pro °C oder K Erwärmung, über 25°C hinaus. Eine rote Cree XR-C ganze 0,9%/K. Eine weiße XR-C dagegen nur 0,26%/K, eine XP-G weiß sogar nur nur 0,22%/K.
Jetzt rechnen wir mal ein bischen: http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... 0927192500
Damit hat eine rote Led mit 625nm und 75 Lumen bei etwa 1,6W (ein optimistischer Wert, denn die K2 rot braucht da gut 2,4W), PI mal Daumen 75lm/ 220lm/W = 0,34W Lichtleistung. Bei 12K/W Wärmewiderstand erwärmt sich damit so eine Led mindestens um: (1,6W-0,34W) * 12K/W = 15K. Macht also schonmal locker 12% Wirkungsgradverlust, wir hätten also eher knapp 300mW Strahlungsleistung und ganze 16K Erwärmung und damit eine noch stärkere Einbusse im Wirkungsgrad, sodass man etwa bei 15% Wirkungsgrad, bei sehr guter Kühlung ankommt.
Jetzt nehmen wir die XP-G kaltweiß: Ein Watt entsprechen da etwa 315 Lumen (wie bei der kaltweißen XR-E, nachsehbar bei hereinspaziert.de oder einfach selber mal mit Excel integrieren;-) ), bei 700mA hat die Led gut 185% rel. Leuchtkraft wie bei 350mA, wenn man den Mittelwert (133,5lm bei 350mA und dem R4 Bin) heranzieht. Macht also 247 Lumen oder so 784mW Strahlungsleistung. Nehmen wir mal für die XP-G einen halbwegs realistischen Wärmeübergangswert von 10K/W an. Das wären dann auch hier 15K Temperaturdifferenz und damit etwa 3% Verlust an Wirkungsgrad.
Zusammenfassend:
Eine gute, rote HP Led: ~0,8%/K Wirkungsgradverlust und maximal 15% Wirkungsgrad, bei 700mA und perfekter Kühlung (Ohne Minusgrade).
Eine Gute, weiße HP Led: ~0,2%/K Wirkungsgradverlust und etwa 33% Wirkungsgrad, bei 700mA und sehr guter Kühlung (Aber schon schlechter als bei der roten, wohlgemerkt!)"
04.03.2010 (Loong): " {...John.S hat geschrieben:
Wie ich schon erwähnt habe, haben rote Leds sehr schlechte Wirkungsgrade und das relativiert einfach alles...}
Nein, tut er nicht. Der relativ schlechte Wirkungsgrad ist bereits eingerechnet. Die beschriebene Mischung erreicht eine echte Wuchslichtausbeute, welche die aller herkömmlichen Leuchtmittel um den Faktor Anderthalb übertrifft. Da machen die 12 % Abschlag bei Erwärmung der roten LED nicht mehr viel aus. Ich habe die 12 % mal schnell eingerechnet: Dann macht die Mischung halt keine 322 Phyto-Lumen pro Watt mehr, sondern nur noch 299, ein Minus von 7 %. Das kann man gut verschmerzen. Deshalb werden derart ausgerüstete Leuchten für den kommerziellen Pflanzenbau verkauft und auch eingesetzt.
Eine weiße LED strahlt schlicht und ergreifend zuviel Energie in einem Wellenlängenbereich aus, der von den Pflanzen nicht so gut verwertet werden kann, die Energie ist deshalb verloren. Eine weiße LED erreicht daher nie und nimmer die Phyto-Lumen-Ausbeute der Mischung roter und blauer LEDs, das geht rein pyhsikalisch nicht. Wenn es rein um die Wuchslichtausbeute geht, sind weiße LEDs daher unnütz rausgeworfenes Geld.
Du vergisst dabei, daß die roten LEDs Licht in einem Spektralbereich ausstrahlen, der von den Pflanzen besonders gut verwertet werden kann. Deshalb ist Deine Aussage in Bezug auf die Wuchslichtausbeute schlicht und ergreifend falsch"
04.03.2010 (John.S): "Wie berechnest du die Phytolumen? Ich zweifele den Wert an, weil zum Beispiel auch grünes Licht relativ gut genutzt wird. Zwar werden etwa 30% vom grünen Licht vom ersten Blatt nach oben reflektiert und gut 40% transmittiert, 30% werden aber absorbiert und mit durchschnittlich 70-80% Quanteneffizienz auch verwertet, also als chemische Energie gespeichert. Die verbleibenden 40%, die von der ersten Blattschicht transmittiert wurden, werden von der zweiten Blattschicht wiederum zu etwa selben Anteilen wie oben beim ersten Blatt verwertet. Es werden also gut 40% transmittiert und 30% nach oben gestrahlt, 30% absorbiert. Das heisst, 12% der Anfangsintensität werden von der 2. Blattschicht nach oben, zur ersten reflektiert, die wiederum ~30% absorbiert und 40% transmittiert. Ees werden nur <35% (30% Anfangsintensität + 0,4*12%= 34,8%) der Anfangsintensität nach oben gestrahlt und sind damit nicht verwertbar. [/b]
Bleiben also nur noch <20% der Anfangsintensität für die dritte Blattschicht übrig und das, bei der schlechtesten Wellenlänge, also monochromatisch grünem Licht, bei ~530nm. Kaltweißes Licht besteht aber nur zu maximal 30% aus grünem Licht, daraus folgt also, die obigen 35% sind in Wirklichkeit eher 10-20%, die vom weißen Spektrum nicht genutzt werden können.
Das korreliert auch wunderbar mit dem Albedowert für eine grüne Pflanzendecke:
http://de.wikipedia.org/wiki/Albedo - Albedowerte verschiedener Oberflächen: Wald: 0,05–0,18
Und deswegen denke ich auch nicht, dass ich da einen Denkfehler habe."
04.03.2010 (John.S): "http://www.u-helmich.de/bio/stw/reihe4/ ... icht01.htm
Man sieht, die Quantenausbeute beträgt im grünem Bereich etwa zwischen 70%, während der Maximalwert 90% sind. Wenn wir dann noch berücksichtigen, dass kalweißes Licht nur zu max. 30% aus grünem Licht besteht, folgt doch daraus, dass ein rotes Spektrum einem kaltweißen, kaum überlegen ist.
06.03.2010 (John.S): "aja, ich habe jetzt ein bischen rumgerechnet und komme auf die folgenden Werte:
relative photosynthetische Nutzbarkeit nach Tazawa:
XR-E Royalblue 455nm: 50%
XR-C Red 635nm: 96 %
XP-G Kaltweiß: 66 %
Edison 1LS4 red 660nm: 97 %
Phytowirkungsgrad bei 350mA ( (Lichtleistung*Nutzbarkeit)/ Ledleistung )
XR-E Royalblue Group 14 455nm: 17,3%
XR-C Red 635nm: 26,2%
XP-G R4 Kaltweiß: 25,1%
Edison 1LS4 red 660nm : 20,8%
K2 red 635nm: 19,2%
Was sagt ihr zu den Werten? Ist da irgendwo ein Fehler? Die Royalblaue schneidet zum Beispiel nicht so gut ab, kein Wunder bei der Tazawa Kurve, wo Grün besser als Blau abschneidet.
Noch eine Anmerkung: Ich habe nur das Intervall 400-700nm berücksichtigt, weil wenn ich mich nicht irre, nur Bakteriiochlorophyll über 700nm hinaus Photosynthese ermöglicht. Bei Landpflanzen liegt der energetisch tiefste Bereich jedoch auf dem Niveau von 700nm Photonen, ergo können keine Photonen höherer Wellenlänge für die Photosynthese verwertet werden. Man könnte jetzt meinen, eine rote Led die nur bis max 700nm emittiert, ist hier im Vorteil. Das stimmt aber nicht, denn man braucht auch immer eine gewisse Leistung zwischen 700-760nm, um das Phytochromsystem anzuregen. Bei monochromatisch roten Leds, müsste man dieses also noch separat hinzufügen.
Bei der Luxeon K2 635nm habe ich angenommen, dass diese das selbe Spektrum wie eine XR-C mit 635nm dominanter Wellelänge hat. Das wird wohl nicht der Fall sein, aber die Abweichung ist hier eigentlich auch absolut vernachlässigbar."
09.03.2010 (NonoM): "zu 1.) Das Spektrum zwischen 440 und 475 bedient die Carotinoide (Absorptionsgrad ca 60%), die ausserdem einen Peak bei 500 (ebenfalls ca 60%), Tazawa liegt also nicht daneben. Wird die Photosyntheserate für eine Royalblaue mit einer carotin-armen Pflanze bestimmt , dann ....
zu 2.) 96% erscheinen mir ein wenig hoch, 635 entspricht dem Chlorophyll-b -Peak, -> C.-b absorbiert gegenüber C.-a weniger E 3.) müsste stimmen, da ein Großteil der 455nm "verlagert" sind.
Zu dem Phytowirkungsgrad:
- kann es sein, dass sich Tazawa explizit auf die Photosynthese bezieht? Das würde das schlechte Abschneiden der blauen erklären, denn der größte Teil des Blau wird auf dem Weg zum Reaktionszentrum stufenweise über mehrere Moleküle ans Phytochromsystem abgezweigt, wodurch am Ende für die reine Photosynthese nicht mehr viel übrig bleibt (wenn das stimmt, was in meinem Büchlein erklärt ist
- dass die Cree nunmal eine höhere Lichtleistung als die K2 bei gleicher Stromstärke hat .... ???
- ansonsten stimmen die Werte, wenn man die Absorptionsgrade der Chlorophylle und Carotinoide mit berücksichtigt. Die Edison liegt genau auf dem a-Peak, komisch dass die dann so schlecht abschneidet. "
10.03.2010 (John.S): der Vorteil der Tazawa Kurve ist ja, dass sie über 60 Pflanzenarten abdeckt, also auch den Caratinoidanteil. Darum braucht man sich also nicht zu kümmern. Ich habe eher den Verdacht, dass Tazawa den unterschiedlichen Energiegehalt der Photonen schon mit eingerechnet hat. Jedes Photosystem setzt sich ja aus den Antennenpigmenten (etwa 300 Chl a+b und Caritinoid Moleküle) und einem speziellen Chl a Molekül als Reaktionszentrum zusammen, welches beim Photosystem 1 bei 700nm maximal absorbiert und beim 2. bei 680nm. Das heißt wiederum, dass jedes absorbierte Quant, den Energiebetrag von 174 kJ/mol liefert, egal ob das Photon vorher Blau oder Rot war.
Das heisst also das Blau dadurch einen Teil ihrer Energie verlieren, rote aber kaum bis gar nicht, wenn sie das Absorbtionsmaximum des Photosystems treffen. Das heisst also, dass der Primärwirkungsgrad linear zur Wellenlänge steigt, bis man bei dem Maximalwert angekommen ist, der bei 680nm liegen müsste. Das könnte die starke Steigung der Kurve richtung rot, erklären. Das erklärt auch,. warum der Wirkungsgrad dort bei 680nm 100% erreicht, und dadrüber hinaus wieder absinkt, weil dann das Photosystem 2 nicht mehr arbeiten kann.
Ansonsten habe ich es so berechnet: Das Tazawa Spektrum in Excel integriert und auf 5nm breite Intervalle aufgeteilt. Bei den Ledspektren genau dasselbe. Dann habe ich die relative Led Intensität, mit dem Photosynthese Wirkungsgrad nach Tazawa in dem 5nm breiten Intervall mutlipliziert. Anschliessen habe ich alles aufsummiert und durch die Summe der relativen Intensitäten der Led, dividiert. Wenn du dir die jeweilige Durchschnittshöhe der Tazawa Kurve bei den jeweiligen Wellenlängen anguckst, sieht du schon per Augenmaß, dass diese ziemlich gut mit meinen Werten übereinstimmen.
Zu der K2: Es liegt nicht nur an der höheren LIchtleistung der XP-G, nein die Luxeon K2 hat mit 3V bei 350mA eine sehr hohe Flussspannung, für eine rote Led und damit auch eine hohe Verlustleistung, die einer XP-G bei 350mA entspricht. Während eine rote Cree eher bei 2,1-2,3V bei 350mA liegt. Es lohnt sich also nicht, rote Luxeon Leds für Photosynthesezwecke zu nutzen"
11.03.2010 (Loong): "Tazawas Kurve ist "sein" Wirkspektrum der Photosynthese, aufgetragen über der Energie des einstrahlenden Photons. Steht ja auch ganz explizit da: "Relative value for unit incident energy". Und das ist auch gut so. Würde sich die Kurve auf etwas anderes als die Energie beziehen. wäre eine Bewertung nicht durchführbar, weil auch diese Energien zugrunde legt.
LEDs zur Pflanzenbeleuchtung wurden übrigens von Tazawas Kollegen schon früher vorgeschlagen, bald nach dem ersten Erscheinen blauer LEDs anno 1996, z.B. Okamoto et al., Development of plant growth apparatus using blue and red LED as artificial light source. In dem Artikel gibt's auch Bildchen von Salatpflanzen unter ausschließlich blauem LED-Licht, ausschließlich rotem und gemischtem."
18.06.2010 (John.S): "Das stimmt, steht tatsächlich da und ich habe es in meiner Eile überlesen. Jedoch folgt daraus, dass die DIn Kurve sich unmöglich auf die Photosynthese beziehen kann oder schlichtweg falsch ist. Denn durch den Energieverlust der Blauen Photonen, kann in dem Wellenlängenbereich unmöglich ein WIrkungsgrad nahe 100% erreicht werden.
Prinzipiell wären blaue Leds tatsächlich besser als weiße, da weiße Leds blaue Leds + Leuchtschicht darstellen. Aus einem blauen Photon kann höchstens ein rotes Photon werden und da der Wirkungsgrad der Wandlung bei etwa 75% liegt, hat man letzendlich weniger Photonen als vorher. Jedoch haben ausnahmslos alle blauen Leds die man kaufen kann, einen WIrkungsgrad der auf der Höhe der besten weißen Leds oder gar deutlich drunter liegt. Da aber eine weiße Led mit selber Strahlugnsleistung wie eine Blaue, mehr Photonen abstrahlt, ist diese vorzuziehen. Bis Cree und co. endlich mal mit den besten blauen Led Chiops rausrückt, die sie haben."
20.06.2010 (NanoM): "Arbsorptions- und Aktions-Graphen hin oder her, man muss erstmal bezüglich Photosynthese grundsätzlich unterscheiden zwischen Quanteneffizienz und Energieeffizienz. Ein Absorp.-Maximum von x% sagt nur aus, dass von 100 Quanten dieser Wellenlänge maximal x absorbiert werden können. Inwiefern dann der jeweilige E-Betrag der Quanten weiter verwertet wird, ist die andere Geschichte. Das bedeutet: explizit auf die Photosynthese bezogen ist z.B. jedes blaue Photon gleichwertig jedem rotem. (Ich glaub, bis hierher sind wir uns erfahrungsgemäß auch einig)
Die DIN-Kurve beschreibt m.E. nur die Absorption. Es ist dabei aber die Frage offen, wie man das gemacht hat. Wenn Du z.B. den Reflexions- und Transmissionsgrad über das gesamte Spektrum misst, kommt in etwa die DIN-Kurve raus. Das ist dann aber leider etwas blöd, da z.B. Teilenergien einiger absorbierten Quanten in der Lumineszenz landen, was dadurch bei ner Reflexionsmessung völlig falsche Ergebnisse bringt, wenn man diese energetisch geteilte Remission als ungeteilte Reflexion annimmt.
Hinzu kommt, dass Blau fast vollständig absorbiert wird, zum großen Teil auch von den Carotinoiden <- Schutzfunktion, damit das Chlorophyll keinen Sonnenbrand bekommt. "
20.06.2010 (Loong): " {...John.S hat geschrieben: Jedoch haben ausnahmslos alle blauen Leds die man kaufen kann, einen WIrkungsgrad der auf der Höhe der besten weißen Leds oder gar deutlich drunter liegt....}
Das ist nicht richtig. Selbst die AFAIK beste weiße LED, die man derzeit kaufen kann, nämlich eine Cree XP-G, bleibt immer noch unter der Strahlungsleistung einer XP-E Royal Blue. Die Begründung, warum das so ist, hast Du Dir selber geliefert: Weil die Konversion vom blauen LED- zum gelben Sekundärlicht in der Leuchtschicht eben nicht verlustfrei abläuft.
{...Da aber eine weiße Led mit selber Strahlugnsleistung wie eine Blaue, mehr Photonen abstrahlt, ist diese vorzuziehen....}
Genau das tut eine weiße LED eben nicht, Begründung siehe oben, und genau deshalb erzeugt eine Mischung aus blauen und roten LEDs deutlich mehr photosynthetisch wirksame Strahlung als selbst die beste weiße LED. Und zwar unabhängig davon, ob man DIN oder TAZAWA zur Bewertung heranzieht. Bitte rechne es Dir halt selber mal durch"
20.06.2010 (John.S): "Ich habe geschrieben, die käuflichen Modelle liegen deutlich zurück. Oder wo siehst du derart blaue Leds zu kaufen? Der beste käufliche Royalblue Bin den ich finden konnte, ist der Group 14, also mit einer mittlerer Strahlungsleistung von 387,5mW bei 350mA. Eine XP-G R5 emittiert aber im Mittel 142,5Lumen bei 350mA, was ~450mW entspricht. Demnach strahlt die XP-G bei selber Leistung deutlich mehr Photonen ab. Selbst der Beste Bin (15) der XP-E im Binning Datenblatt wäre mit 462mW kaum besser als eine XP-G wenn es nach der Strahlungsleistung geht. Vom Photonenstrom aber immer noch schlechter. Erst ab Group 16 wäre es anders."
13.08.2010 (Loong): "ja, darüber habe ich auch schon nachgedacht und bin ebenfalls auf die Deep Red und Far Red von LedEngin gestoßen. Genau die möchte ich verbauen. Nicht nur wegen des Emerson-Effekts, sondern auch um das Phytochrom-Hellrot-Dunkelrot-System ein wenig anzukitzeln. Mangels anderer Daten werde ich die spektralen Leistungsverhältnisse analog zum Sonnenlicht wählen. Dann könnte man noch die Dunkelrotanteile im Tagesverlauf variieren, denn das oben erwähnte Phytochrom-System regelt unter anderem tagesverlaufsabhängige Stoffwechselprozesse.
Mit dem Herrn Oellrich von Chopperlight stand ich 2001 mal in Kontakt. Er hat mich auf das Thema gepulste Pflanzenbeleuchtung aufmerksam gemacht. Da die Lichtsammelfallen der Pflanzen für eine kurze Zeit inaktiviert sind, nachdem sie ein Photon eingefangen haben, kann man tatsächlich die Beleuchtung pulsen, um in der inaktiven Zeit Energie zu sparen, das Einsparpotential liegt 30 bis 50 Prozent! Das funktioniert übrigens auch gut mit Leuchtstofflampen, man muß lediglich die Lampenwendeln ständig mit Heizstrom beaufschlagen, dann kann man ohne nachteilige Effekte auf die Lampenlebensdauer die Betriebsspannung pulsen. Philips hat das mal in einer Publikation von 1953(!) erwähnt."
13.08.2010 (NanoM): "1.) gepulst vertragen LEDs höhere Kurz-Ströme als ungepulst - macht aber in der Nettorechnung bezüglich der Photosyntheserate überhaupt keinen Sinn, sondern nur für´s Auge weil dieses zu langsam ist
2.) Wo es Sinn machen könnte, wären die unterschiedlichen Wirkungen der Spektralbereiche auf den Rezeptorapparat im Pflanzenblatt. So hat blau/violettes und UV-Licht eigentlich nur einen induzierenden Effekt innerhalb des gesamten Absorptions-Schemas, wie z.B. Stomataöffnung oder Ausrichtung der Wuchsrichtung. Die Hauptenergie für die Photosynthese bezieht die Pflanze aus dem roten Spektralbereich ... und der muss kontinuierlich eingestrahlt werden.
13.08.2010 (Loong): " {...NanoM hat geschrieben:
Die Hauptenergie für die Photosynthese bezieht die Pflanze aus dem roten Spektralbereich ... und der muss kontinuierlich eingestrahlt werden...}
Das ist nicht richtig. Wie ich bereits beschrieb, sind die Lichtsammelfallen der Pflanzen nach dem Einfangen eines Photons für eine kurze Zeit "geblendet", inaktiv, sie können keine weiteren Photonen verwerten. Das kann man sich zunutze machen, indem man für diese Zeit die Lichtquelle abschaltet - die darin ausgesandten Photonen wären eh verloren"
20.12.2010 (NanoM): "https://de.wikipedia.org/wiki/Photosynt ... _Strahlung Die beiden Diagramme in dem Wiki-link stellen nur die Absorption dar, sprich: die Quantität (insgesamt absorbierte Menge des verfügbaren Lichts). Die Qualität, also die Effizienz bezüglich der Photosynthese ist darin nicht enthalten. Effizienz bedeutet in dem Fall, wieviel Energie von einem Lichtteilchen einer bestimmten Wellenlänge am Ende von der Pflanze effektiv verwertet wird. Die Energie eines 680nm-Photons wird praktisch vollständig genutzt, während es bei einem 455nm-Photon in etwa nur die Hälfte ist. Blaues Licht ist zwar energiereicher aber nicht wirksamer (bei der Photosynthese). Ein wirklich aussagekräftiges Diagramm findest du bei "Loong""
06.08.2012 (Loong): " burli hat geschrieben: {...Theoretisch dürfte also unter reinem blauen Licht nichts keimen, wenn das stimmt. Eventuell reicht ja schon das weiße Licht beim Aussähen, damit die Keimung startet...}
Doch, natürlich, weil die lichtinduzierte Keimung etwas komplexer ist, als auf dieser Bio-Gärtner-Seite dargestellt. Es gibt nicht nur das Phytochrom-System (das bei Lichtkeimern u. a. für die Keimung zuständig ist), sondern es gibt die Phytochrome A und B. Phytochrom A induziert irreversibel die Keimung mit einer ganzen Reihe von Wellenlängen, vom UV-A über den sichtbaren Bereich bis rot. Phytochrom B dagegen induziert die bekannte, mit dunkelrot (~ 740 nm) reversible Reaktion"
26.05.2013 (Level) "Nach diesem Thread ist Blau ja am wichtigsten für Pflanzen.... Warum werden aber alle Pflanzenlampen die es gibt mit 3:1 bis 8:1 Rot zu Blau hergestellt? Es überwiegt also immer der rote Anteil an Leds. Gibt es da im Jahr 2013 neue Erkenntnisse?"
26.05.2013 (Loong) "Diese Aussage lese ich so aus dem Thread nicht heraus. Wenn es nur um die Photosynthese ginge, reichte den Pflanzen rotes Licht vollkommen aus. Da sie aber mit dem Licht mehr machen als nur Photosynthese zu treiben, kommt man um ein paar μmol zusätzliches Blau bei den meisten Pflanzen nicht herum."
28.05.2013 (Loong): "Ich würde jetzt aus einem Experiment zur Absorption nicht unbedingt darauf schließen, daß Rot für die Pflanzen unwichtiger sei als Blau. Im Gegenteil kann man bei manchen Pflanzen ganz auf Blau verzichten (steht irgendwo in einem der Papers aus dieser Literaturliste), auf Rot jedoch nicht.
Phosphorkonvertierte Lichtfarben sind immer weniger effizient als Direktfarben, ob sie auch weniger effektiv sind, darüber kann man sich streiten. Zumindest beim "*** LHC - Der LED HOT CHILI Contest ***" drüben im roten Forum schneidet Wallace' Mischung aus 5x T6 KW und 4x T3 WW gut ab. Über den ganzen Thread sind auch Hntergrundinfos verstreut, der ist recht lesenswert. Auf dem Papier bekommt man mit einer Mischung aus Royalblau und Tiefrot die höchste Photosyntheseeffizienz heraus.
DAS beste Rot-zu-Blau-Verhältnis gibt es nicht. Jede Pflanzenart besitzt ihr eigenes, individuelles Optimum. Schau mal in die oben verlinkte Literaturliste: Du findest in etwa soviel "optimale" Blau-Rot-Verhältnisse, wie es Untersuchungen dazu gibt. Eine scheuklappenartige Fixierung auf ein bestimmtes Verhältnis ist daher weder notwendig, noch zielführend. Pflanzen wachsen in einem weiten Bereich gut. Genausowenig halte ich von einer Änderung der Lichtzusammensetzung abhängig vom Wachstumsstadium der Pflanze. Die Sonne ändert ihr Spektrum ja auch nicht (naja, fast nicht). Diesbezügliche Artikel im Netz kommen hauptsächlich aus der Dröhntannenecke. Da steckt meiner Meinung nach viel Esoterik drin, aber wenig Handfestes. Entwicklungsstand (Alter) der Pflanze und Umwelteinflüsse wie Temperatur und Tageslänge halte ich für viel entscheidender für die Blühinduktion. In Gärtnereien, die gezielt zu einem bestimmten Zeitpunkt blühende Pflanzen verkaufen wollen, macht man das mit kurzen Lichtimpulsen ("Störlicht"), das je nachdem, ob es sich um Kurztag- oder Langtagpflanzen handelt, zu verschiedenen Zeiten während der Dunkelperiode verabreicht wird.
In erster Näherung kann eine Pflanze alle Wellenlängen des sichtbaren Lichts gleich gut zur Photosynthese nutzen. Auf Royalblau/Tiefrot hat man sich eingeschossen, weil da die Absorptionsmaxima der Chlorophylle liegen. Man kann in diesen Wellenlängenbereichen inzwischen LEDs mit sehr hohem Wirkungsgrad (mehr als die Hälfte der zugeführten elektrischen Leistung wird in Licht umgewandelt) bauen.
Licht der Wellenlänge 730 nm ist noch kein Infrarot, das ist noch sichtbar. Diese Wellenlänge braucht man, will man gezielt mit dem Phytochromsystem der Pflanzen ein wenig spielen. Ansonsten kann man sich das auch schenken - das physiologisch aktive Pfr fällt in der Dunkelheit auch ganz alleine wieder in den inaktiven Zustand zurück.
Ich verwende für meine gerade entstehende Tomatenlampe Tiefrot, Royalblau, Kaltweiß und Warmweiß im Verhältnis der Strahlungsleistungen von 12800 mW zu 3840 mW zu 3320 mW zu 10600 mW, also grob im Verhältnis 16:5:4:13"
Royalblau: OSRAM Oslon LD CQ7P Tiefrot: OSRAM Oslon LH CP7P Kaltweiß: NICHIA NVSW219BT Warmweiß: NICHIA NVSL219BT
Rot (Tiefrot) wird deshalb verwendet, weil es die höchste Photosyntheseeffizienz aufweist. Irgendwelche Absorptionsexperimente zählen dabei nicht, was zählt, ist wieviel Photosynthese die Pflanze mit dem Licht macht. Ganz ohne Blau kommt man, von wenigen Ausnahmen abgesehen, trotzdem nicht aus, weil die Pflanze mit dem Licht mehr macht als nur Photosynthese zu betreiben. Habe ich schon geschrieben. Rot ist Wuchs- und Blau ist Steuerlicht, auf diesen ganz einfachen Nenner läßt sich die Pflanzenbeleuchtung bringen. Stimmt nicht ganz, weil das Phytochromsystem ganz unten im tiefroten Bereich rumwerkelt (680/730 nm), aber im Groben und Ganzen passt das schon."




