ich möchte euch in diesem Tutorial zeigen, wie man eine Stromquelle für eine LED bauen kann.
Oh man, denkt jetzt sicherlich der ein oder andere, wieder jemand, der ´nen Widerstand an ´ne Leuchtdiode lötet.
Na ja, sowas wird´s nicht, versprochen.
Begonnen hat meine Suche damit, dass ich eine Mikroskopbeleuchtung umbauen will/muss und dafür Luxeon K2 einsetzen möchte. zur Verfügung habe ich eine Spannungsversorgung mit ca. 14V. Das eigentliche Problem ist jetzt, dass ich zwar mehrere LEDs einsetzen will (Beleuchtung aus verschiedenen Richtungen), die aber alle einzeln schaltbar oder besser noch regelbar sein sollen. Bei einem Strom von bis zu 1,5A und einer um ca. 10V zu hohen Spannung schied ein Vorwiederstand sofort aus. Ich brauchte also eine bessere Lösung und habe mich auf die Suche gemacht. Dieses Tutorial zeigt, dass ich etwas gefunden habe.
Und zwar habe ich von Linear Technology den IC LT1510 entdeckt. Das ist ein Akku-Lade-IC, mit dem man recht einfach Ladegeräte für die verschiedensten Akkutypen bauen kann.
Akku-Lade-IC?
Was soll ich mit einem IC für Ladegeräte anfangen? Ich will eine LED leuchten lassen!
Dem ein oder anderen dämmert vielleicht schon was. Einige Akku müssen nämlich mit einem konstanten Strom geladen werden und genau das kann der IC liefern, einen konstanten Strom. (Der kann auch noch andere Sachen, aber das ist hier nicht wichtig.) Und das tolle an dem Teil ist, dass die Leistung bei einer zu hohen Versorgungsspannung nicht einfach in Wärme verbraten wird, sondern dass man mit dem IC einen Schaltwandler baut, einen sogenannten Buck-converter, der einen recht hohen Wirkungsgrad hat.
Und wenn man den richtig beschaltet, kann man den Strom zwischen fast Null und 1500mA (mehr kann der nicht) mit einem Poti einstellen.
So, was braucht man dazu?
1x LT1510CS, wenn der ein SMD-Gehäuse (16-Pin SO-Gehäuse) hat, so wie meiner, noch
1x Trägerplatine 16-Pin-SO-Gehäuse -> 16-Pin-DIL (oder man fädelt Drähtchen)
1x IC-Sockel, 16-polig
1x SMD-IC-Kühlkörper
1x 1N5819 (1,5A-Schottkydiode)
1x 1N5822 (3A-Schottkydiode)
1x 1N4148 (Silizium-Schaltdiode)
1x Spule 47µH, min. 1,7A (!!!!!, besser noch höhere Strombelastbarkeit)
1x Elko 10µF (Low-ESR, d.h. niedriger Innenwiderstand)
1x Elko 22µF (Low-ESR)
1x Kondensator 1µF (Folie)
1x Kondensator 0,22µF (Folie)
1x Kondensator 0,1µF (Folie)
1x 300 Ohm
1x 1 kOhm
1x 3,3 kOhm (das ist der R-Prog,min)
1x Poti 500 kOhm
1x Punktrasterplatine
Draht
Litze
Schrumpfschlauch
Lötzinn
Wärmeleitkleber (um den Kühlkörper zu befestigen)
Hier ist der Schaltplan:
(der ist gedreht, damit er etwas größer werden kann)
(Edit 2007-01-12: Der 10µF-Kondensator hat das falsche Symbol, das ist natürlich ein Elko, wie in der Stückliste angegeben)
In der kleinen Tabelle habe ich noch ein paar Werte für R-Prog,min für den maximalen LED-Strom ausgerechnet. Für die Formel müsst ihr mal ins Datenblatt des LT1510 und die Application Note Nr. 68 von Linear Technologies sehen:
Datenblatt: http://www.linear.com/pc/downloadDocume ... 1032,D1463
Application Note: http://www.linear.com/pc/downloadDocume ... avId=D4157
Da steht auch drin, wie man ausrechnet, welche Spule man braucht.
In diesem Bild sind die einzelnen Komponenten zurechtgelegt:
Als erstes habe ich den IC auf die Trägerplatine gelötet und zur Seite gelegt:
Dann habe ich mit der Bestückung der Platine angefangen. Zuerst mit dem IC-Sockel, dann die restlichen Bauteile drum herum:
Auf der Rückseite habe ich dabei auch gleich die nötigen Verbindungen hergestellt:
Nächste Ausbaustufe...
... von der Rückseite ...
... fast fertig ...
... und auch noch mal von hinten ...
... noch den IC reinstecken ...
... und den Kühlkörper draufkleben:
So, das wäre es schon fast. Jetzt muss man das Teil natürlich testen. Also an den LED-Ausgang ein Strommessgerät in der 10A-Stellung und eine entsprechend kräftige Dummy-LED. Ich habe mir eine aus einem BD441-Transistor und einer grünen LED gebaut:
Schaltpläne zu sowas findet ihr hier:
http://www.led-treiber.de/index.html
Übrigens findet man Datenblätter (auch zum BD441 mit Pinbelegung) hier: http://www.alldatasheet.com/
Zurück zur Stromquelle. Wenn der Test mit der Dummy-LED funktioniert hat, kann man jetzt eine wertvolle Power-LED anschließen, in meinem Fall eine Luxeon K2 (die, mit der ich auch schon den Vergleichstest mit der Cree-LED gemacht habe: http://www.lumitronixforum.de/viewtopic.php?t=1321.
So sieht das dann bei 60mA aus:
... und bei gut 1,5A:
Der kleine Kühlkörper wird bei 1,5A LED-Strom recht heiß und die Spule relativ warm, man kann aber beides immer noch mindestens einige Sekunden anfassen, die Spule eigentlich dauerhaft. Bei 1A kann man beides dauerhaft anfassen.
So, ich hoffe, der ein oder andere ringt sich dazu durch, die Schaltung mal nachzubauen.
Über Kommentare würde ich mich natürlich sehr freuen...



